Glaubenssätze auflösen wollen und dabei nur an deinem Mindset arbeiten? Erfahre, warum das so oft scheitert und warum dein Nervensystem hier der Schlüssel ist.
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Alle reden über Mindset und darüber, dass du deine negativen Glaubenssätze auflösen musst, um zu erreichen, was du dir wünschst.
Das stimmt zwar.
Dein Denken beeinflusst definitiv das, was für dich im Leben möglich ist.
Aaaber…
Was dabei vollkommen übersehen wird, ist die Frage:
Wie und warum entstehen überhaupt negative Glaubenssätze?
Lass uns zunächst vorn anfangen und anschauen, was ein Glaubenssatz überhaupt ist?
Glaubenssätze sind innere Überzeugungen und Annahmen, die beeinflussen, wie wir uns selbst und die Welt wahrnehmen und bewerten.
Oft sind es auch Verallgemeinerungen wie beispielsweise:
Ich bin nicht gut genug.
Ich schaff das sowieso nicht.
Geld stinkt.
usw.
Wichtig ist es hierbei, zu verstehen, dass wir sowohl hinderliche Glaubenssätze haben können, wie auch förderliche.
Wenn ich z.B. glaube, dass alles leicht ist und mir zufliegt, traue ich mir mehr zu und stelle mich mit Leichtigkeit neuen Herausforderungen.
Die Mindset-Bewegung geht jetzt davon aus:
Wenn du dein Denken veränderst, kannst du deine Realität anpassen und die gewünschte Zukunft manifestieren.
Das stimmt in gewisser Weise, aber berücksichtigt nicht, wie bestimmte Gedanken und Glaubenssätze entstehen.
Sicher spielen dabei Einflussfaktoren wie deine ersten Bezugspersonen eine Rolle, weil sie uns etwas immer wieder gesagt haben. Es verfestigt sich also durch die Wiederholung einer Ansicht, die dann über die Zeit übernommen wird.
Manchmal ist es aber auch nur ein Satz, der sich uns eingebrannt hat. Es ist also wichtig noch tiefer zu schauen, und zu verstehen, warum sich manches in uns als Glaubenssatz verhärtet – und anderes nicht.
Hier kommt nun unser Nervensystem ins Spiel.
Was das Nervensystem mit der Entstehung von Glaubenssätzen zu tun hat, möchte ich gern mit einem Bild erklären.
Stell dir zwei verschlossene Räume vor, in denen du jeweils ein bestimmtes Archiv an möglichen Gedanken und Verhaltensweisen vorfindest.
In einem Raum steckt der Zustand, in dem du sicher und entspannt bist.
Hier siehst du die Welt positiv und voller spannender Möglichkeiten.
Du hast also optimistische Gedanken über dich und deine Zukunft und dir stehen entsprechend auch Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die diesen Gedanken und diesem Empfinden entsprechen.
Im anderen Raum bist du gestresst, verängstigt oder überfordert und es ist ein "Negativ-Filter" aktiv, der dich auf mögliche Gefahren und Probleme aufmerksam macht.
Daher sind deine Gedanken hier von Grund auf pessimistischer und du siehst immer das, was nicht klappen könnte oder nicht gut ist. Dein Verhalten ist in diesem Raum darauf ausgelegt, den potenziellen Gefahren auszuweichen oder dagegen anzukämpfen.
Aber was entscheidet nun darüber, zu welchem der beiden Räume du Zugang hast?
Der Schlüssel hierzu ist das autonome Nervensystem.
Wenn dein Nervensystem entspannt ist und du dich generell sicher fühlst, dann befindest du dich in dem Raum mit den positiven und entspannten Gedanken und Verhaltensweisen.
Bist du aber gestresst oder ist dein Nervensystem wegen unverarbeiteter Traumata dysreguliert, dann befindest du dich in dem Raum, in dem Angst, Unsicherheit und Sorgen deine Gedanken und Handlungen bestimmen.
Der Zustand deines autonomen Nervensystems entscheidet also darüber, wie du denkst, fühlst und handelst.
Blockierende Glaubenssätze sind also einfach die Folge davon, dass dein Nervensystem längere Zeit aus der Balance geraten ist und du dich in dem Zimmer mit den negativen Gedanken eingelebt hast.
Verstärkend kommt noch hinzu, dass wir im Gehirn eine Struktur haben, die dafür sorgt, dass wir unsere Wahrnehmungen entsprechend unserer inneren Überzeugungen filtern.
Wenn ich also denke, dass alle gegen mich sind, werde ich nur das bewusst wahrnehmen, was diese bereits vorhandene Überzeugung bestätigt. All die Momente, die mir das Gegenteil beweisen würden, werden von dieser Struktur im Gehirn herausgefiltert und gelangen gar nicht erst in mein Bewusstsein.
Das bewirkt, dass mein Nervensystem weiterhin angespannt und auf der Hut bleibt und ich somit immer noch nur Zugang zu ängstlichen, unsicheren und pessimistischen Gedanken und Verhaltensweisen habe.
Sich in diesem gestressten Zustand einfach eine positive Affirmation aufzusagen – in der Hoffnung, damit bestimmte Glaubenssätze auflösen zu können – bewirkt am Ende nur, dass im Körper noch mehr Stresshormone ausgeschüttet werden.
Auch dafür gibt es eine bestimmte Struktur im Gehirn, die genau solche Widersprüche zwischen dem Zustand des Nervensystems als gefühlte Realität und den aufgesetzten (manipulierten) Gedanken gibt.
Die Folge:
Mehr Stresshormone im Körper, bedeutet mehr Stress.
Und mehr Stress im autonomen Nervensystem führt dazu, dass du unweigerlich den Zugang zu den blockierenden Gedanken vereinfachst – während sich dir förderliche Glaubenssätze noch weiter entfernen.
Dieses Bild soll verdeutlichen, dass Gedanken und Glaubenssätze immer vom Zustand des Nervensystems, bzw. von einem gewissen Nervensystem-Milieu abhängig sind.
Genau dieser Aspekt bleibt bei der Mindset-Arbeit unberücksichtigt und ist der Grund dafür, warum es in vielen Fällen langfristig nicht zum gewünschten Ergebnis führt und sich negative Glaubenssätze nicht auflösen.
Aber wie kann ich nun hinderliche und blockierende Glaubenssätze auflösen?
Mit etwas, das ich Neuro-Mindset nenne.
Um langfristig mein Denken zu verändern (metaphorisch quasi ein Umzug in das sichere und entspannte Zimmer) muss ich zuerst ins Fühlen kommen. Es braucht die langfristige Regulation des Nervensystems und dann kommen das positive Mindset bzw. die förderlichen Glaubenssätze quasi von allein.
Genau darüber spreche ich in dieser Podcast-Episode – aber auch in meinem 3-teiligen Video-Training, für das du dich hier für 0 Euro anmelden kannst – und in dem ich die Thematik noch weiter vertiefe.
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